Standesamtliche Trauung

Die standesamtliche Trauung ist der Part, bei dem das Brautpaar den rechtlich wirksamen Bund für´s Leben miteinander eingeht. Daher ist die Eheschließung vor dem Gesetz / dem Standesbeamten ein notwendiger, staatlicher Verwaltungsakt, der jedoch meist schon innerhalb von wenigen Minuten abgeschlossen ist.

DER ABLAUF DER STANDESAMTLICHEN EHESCHLIESSUNG

Der oder die Standesbeamte/in fragt das Brautpaar, ob ihr die Ehe miteinander eingehen wollt. Antworten beide mit „ja“, so ist die Ehe rechtskräftig. Der oder Die Standesbeamte/in liest das Heiratsprotokoll vor und die Eheleute unterschreiben dieses dann mit ihren Namen (neuen Namen). Deshalb  solltet ihr euch vorher Gedanken über einen gemeinsamen Familiennamen machen. Mehr dazu in unserem Artikel Namensänderung zur Hochzeit. Im Heiratsbuch wird die Eheschließung dann beurkundet. Der / Die Standesbeamte/in legt nach jeder Eheschließung ein Familienbuch an, welches am jeweiligen Wohnort der Familie auf dem Standesamt hinterlegt ist. Das Familienstammbuch hingegen stellt eine private Urkundensammlung dar. Daher nicht verwechseln.

Die Anmeldung zur Eheschließung wurde früher als Aufgebot bezeichnet und ging immer mit einem Aushang einher. Der Aushang ist heutzutage nicht mehr von Nöten. Die Anmeldung zur Eheschließung ist hingegen auch heute noch ein notwendiger Punkt (Voraussetzung) für jede Heirat und ist beim Standesamt Eures Wohnsitzes anzumelden. Sie ist frühestens sechs Monate vor der standesamtlichen Trauung möglich. Für die Anmeldung zur standesamtlichen Trauung benötigt Ihr einige Dokumente zur Vorlage beim Standesamt. Daher ist es sehr wichtig, sich bereits vorab über den Ablauf und die Voraussetzungen der Anmeldung beim Standesamt zu informieren, damit Eurem Antrag und Eurem Wunschtermin nichts im Wege steht.

Für die Anmeldung eurer Eheschließung benötigt ihr:

  • Den gültigen Personalausweis oder Reisepass beider Partner.

  • Eine beglaubigte Abschrift des Familienbuches (nicht Familienstammbuch) oder eine Abstammungs- bzw. Geburtsurkunde beider Partner.

  • Geschiedene Partner benötigen zusätzlich eine Kopie der Scheidungsurkunde. Verwitwete Partner müssen eine Sterbeurkunde, einen Totenschein oder eine beglaubigte Kopie des Familienbuches (nicht Familienstammbuch) vorlegen.

  • Die Aufenthaltsbescheinigung des Hauptwohnsitzes beider Partner. Ausländer müssen einen Nachweis der Staatsangehörigkeit und ein Ehefähigkeitszeugnis beim Standesamt vorlegen.

  • Sind bereits voreheliche Kinder oder minderjährige Kinder aus einer früheren Partnerschaft vorhanden, so müssen Geburtsurkunden und eventuell auch ein Sorgerechtsbescheid und eine Vaterschaftsurkunde vorgelegt werden.

TIPP: Gerade Hochzeitstermine wie z. B. 21.02.2021 oder Samstage in den Sommermonaten u. a. sind bei Brautpaaren ganz besonders begehrt und es herrscht daher nicht selten ein großer Andrang für die Anmeldung zur Eheschließung bei den Standesämtern. Daher empfiehlt es sich, mit den weiteren Hochzeitsplanungen erst dann zu beginnen, wenn Euer Wunschtermin auch wirklich vom Standesamt bestätigt wurde.

Die standesamtliche Trauung nach Wunsch

Eure Trauung wird „nur“ standesamtlich vollzogen werden oder die kirchliche Trauung findet zu einem anderen Zeitpunkt statt – kein Grund für Euch, auf eine romantische und festliche Trauung zu verzichten! Wenn Ihr nicht möchtet, dass die standesamtliche Eheschließung einem Verwaltungsakt gleicht, sondern Ihr auf Romantik Wert legt, dann sprecht ganz offen mit der/dem Standesbeamten/in darüber. Erklärt ihm / ihr, welche Wünsche Ihr an die Trauung habt, der / die Standesbeamte/in wird Euch sicherlich bei der Umsetzung behilflich sein und Euch mit Ideen zur Seite stehen. Was ist Euch für die romantische Trauung wichtig?

Wo möchtet ihr heiraten?

Im zuständigen Standesamt oder einer Location Eurer Wahl? Es besteht keine Pflicht, dass Ihr Euch das „Ja-Wort“ auf dem Standesamt Eures Wohnortes gebt, lediglich die Anmeldung muss dort gemacht werden. Ihr habt freie Wahl, wenn es um den Ort der Trauung geht. Einige Standesämter bieten die Trauung nicht nur im Rathaus an, sondern beispielsweise in einem Schloss, einer Burg oder einem Museum. Wichtig für Eure Budgetplanung ist es zu wissen, dass beim Standesamt Gebühren anfallen.

Wie groß ist der Kreis der anwesenden Gäste?

Denkt daran, dass die Räumlichkeiten eines Standesamtes oftmals nicht sehr groß sind. Daher empfiehlt es sich, bevor Ihr alle Gäste zur Trauung einladet, die Kapazitäten mit dem Standesamt zu besprechen und eher auf den engsten Familien- und Bekanntenkreis zurückzugreifen. Die restliche Hochzeitsgesellschaft kann Euch dann als frisch gebackenes Ehepaar vor dem Standesamt in die Arme schließen.

Wollt ihr Trauzeugen?

Heutzutage ist es nicht mehr notwendig, Trauzeugen für die standesamtliche Trauung zu benennen. Dennoch möchten viele Paare diese Tradition nicht missen und entscheiden sich für ein oder zwei Trauzeugen. Wichtig, auch die Trauzeugen müssen bei der Trauung einen gültigen Personalausweis vorlegen!

Möchtet Ihr Ringe tauschen?

Dann sprecht dieses Ritual einfach mit dem / der Standesbeamten/in ab, es spricht sicherlich nichts dagegen und kann gut in die Zeremonie eingebaut werden. Wer standesamtlich heiratet, muss nicht auf eine festliche Trauung verzichten! Dabei ist das Hochzeitsoutfit in Weiß genauso gut platziert wie festliche Kleidung. Auch der gewünschte Sektempfang nach der Trauung kann unter Rücksprache mit dem Standesamt möglich sein. Für all die Paare, die standesamtliche und kirchliche Trauung an einem Tag vollziehen möchten, gilt – Standesämter haben oft auch am Wochenende geöffnet. Wichtig, wer sich im Ausland das „Ja-Wort“ gibt, muss die Ehe in Deutschland anerkennen lassen, sonst ist diese nicht rechtskräftig.