Sitten und Bräuche – rund um die Hochzeitsgäste

Wir würden sagen, dass jede Person auf einer Hochzeit eine ganz eigene Rolle und Aufgabe verkörpert. Dabei ist die Rede nicht nur von den geladenen Gästen, die für die eigentliche Stimmung sorgen oder vom Personal, welches es den Gästen umso angenehmer macht oder von der Person die das Hochzeitsauto fährt oder einfach die Person, bei der das Brautkleid gekauft wurde. Ja, wir würden sagen, dass jeder eine besondere Rolle verkörpert und dennoch möchten wir Euch in diesem Beitrag all die Personen vorstellen, welche dabei nochmal eine ganz wichtige Position einnehmen.


Die Blumenkinder

Da bleibt manch einem Gast bereits das Herz stehen, wenn Kinder vor der Braut in die Kirche laufen und Blumen auf den Boden werfen. Nicht nur weil die Kirche oder die Gasse, als Weg zur Eheschließung durch die Blumen sonderbar geschmückt werden, sondern weil die Blumen symbolisch für Reichtum und Fruchtbarkeit stehen.


Die Brautjungfern

Neben der Benennung der Trauzeugen sollte es ebenfalls eine Benennung von Brautjungfern geben. Viele Bräute nehmen dazu die Freundinnen, welche nicht zu Trauzeugen ernannt wurden, um einen „fairen Ausgleich“ zu schaffen. Die Wahl der Kleidung kann hierbei ebenso entscheidend sein, denn viele Bräute wünschen sich zum Beispiel eine einheitliche Farbkombination oder gar das selbe Kleid. Oft kommt es auch vor, dass das Hochzeitspaar selbst die Wahl der Brautjungfernkleider übernimmt und diese auch bezahlt. Symbolisch sollen die Brautjungfern die Braut auf Ihrem Weg zur Eheschließung begleiten und vor bösen Geistern ablenken und schützen.


Der Hochzeitslader

Der Hochzeitslader wird noch heute, in den verschiedenen Bundesländern unterschiedlich bezeichnet, wie z.B. Hochzeitsbitter, Gassenbitter, Progoder, Köstenbidder, Druschma etc. Grundlegend macht dabei der Hochzeitslader aber immer das selbe: Hochzeitsgäste persönlich empfangen. Das Brautpaar selbst bestimmt den Hochzeitslader oder die Hochzeitslader. Zusätzlich können diese mit besonderer Kleidung ausgestattet werden und die Hochzeitseinladung mit kreativen Einfällen überbringen.


Die Trauzeugen

Die Trauzeugin oder der Trauzeuge wird vom Brautpaar selbst bestimmt. Meistens ist dies die beste Freundin oder der beste Kumpel. Trauzeugen helfen und unterstützen das Brautpaar während der gesamten Hochzeitsvorbereitung (z.B. Einladungskarten basteln, Kleid auswählen, Menü, Blumen, Deko etc. auswählen), während der Hochzeitsfeier (Sitzplanung, Ansprechpartner für Rückfragen oder als Wegbegleiter auf die Toilette etc.) und auch nach der eigentlichen Hochzeit (Dankeskarte scheiben, Blumen trocknen lassen, aufräumen etc.). Das Brautpaar sollte hierbei immer selbst entscheiden, wieviel und an welchen Stellen die Trauzeugen unterstützen sollten. Die wohl wichtigste Aufgabe ist wahrscheinlich der Junggesellenabend, denn hier sind keine Grenzen gesetzt und die Braut oder der Bräutigam sollen noch einmal einige schöne Stunden im Kreise der Freunde verbringen, bevor der Bund der Ehe eingegangen wird.


Die Brauteltern

Die Aufgaben oder die Erwartungshaltung gegenüber den Brauteltern ist sehr hoch. So ist es noch heute Tradition, dass die Brauteltern zum Beispiel die Kosten des Brautkleides, der Schuhe, Accessoires und Makeup übernehmen oder einen großen Teil dazu beisteuern. Von der Brautmutter wird erwartet, dass sie ihre Tochter in die Brautgeschäfte begleitet und gemeinsam mit der Tochter das Brautkleid bestimmt. Früher war es sogar üblich, dass die Tochter das damalige Kleid der eigenen Mutter bekam und dieses zu ihrer eigenen Hochzeit getragen hat, bis es an die nächste Generation weitergereicht wurde. Zusätzlich kann die Mutter der Tochter bei sämtlichen Vorbereitungen, wie Einladungskarten schreiben, Location sowie Essen und Trinken auswählen, und bei der Sitzplatzverteilung helfen. Am Tag der Hochzeit hat vor allem der Brautvater seinen großen Auftritt, denn von ihm wird erwartet, dass dieser seine Tochter zum Altar oder zum Standesamt geleitet und am Abend vor dem eigentlichen Essen ein paar Worte über das Brautpaar äußert. Beide, sowohl Brautmutter und Brautvater, bekommen ihren gemeinsamen Auftritt nach dem Eröffnungstanz durch das frisch verheiratete Brautpaar, denn es ist üblich, dass die Brauteltern als zweites Paar die Tanzfläche betreten.


Wir hoffen, wir konnten Euch mit diesem Beitrag ein paar wichtige Informationen mit auf den Weg geben und wünschen Euch von ganzem Herzen viel Freude bei Eurer Hochzeit oder auf der nächsten Feierlichkeit, zu der Ihr selbst eingeladen seid.

Bis bald,

Euer HOCHZEIT.de Redaktionsteam